Gläubigerausschuss genehmigt Verkauf der Wadan Werften

17.08.2009

Schwerin, 17.08.2009. Nur wenige Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist eine tragfähige Lösung für die Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde erzielt worden. Sie werden von der neu gegründeten NORDIC YARDS Gruppe des russischen Investors Vitaly Jussufow erworben. Die NORDIC YARDS Gruppe will den Schiffbau an beiden Standorten mit einem langfristigen Konzept fortführen. Die Verhandlungen hatte Insolvenzverwalter Marc Odebrecht vor einigen Wochen im Rahmen der Investorensuche, die gemeinsam mit dem Hamburger Bankhaus M. M. Warburg durchgeführt wurde, aufgenommen. In der letzten Woche war ein Kaufvertrag unterzeichnet worden. Mit der Zustimmung des Gläubigerausschusses wird er heute rechtswirksam. „Wir haben damit die Voraussetzung geschaffen, dass In Wismar und Warnemünde auch künftig Schiffe gebaut werden können. Ich danke allen Beteiligten, insbesondere den Betriebsräten der beiden Standorte und der IG Metall für ihre konstruktive Unterstützung, sowie Bund und Land. Ohne die erhebliche finanzielle Unterstützung der Landesregierung für die Transfergesellschaft und den Einsatz der Bundesregierung für das Zustandekommen des Vertrages wäre diese Lösung nicht möglich gewesen“, sagte Insolvenzverwalter Marc Odebrecht. Die oberste Priorität bei der Suche nach einem neuen Investor habe auf der Weiterführung der Betriebe und der Sicherung von Beschäftigung unter wettbewerbsfähigen Bedingungen gelegen. „Das Konzept wurde von uns und den zuständigen Stellen in Bund und Land geprüft. Es sieht 1.600 Arbeitsplätze für den Werften-Verbund vor, für drei Viertel dieser Arbeitsplätze haben wir eine Beschäftigungsgarantie erhalten. Außerdem werden alle 150 Auszubildenden übernommen. Gut zwei Drittel der Arbeitsplätze bleiben damit erhalten. In der jetzigen, kritischen Lage der maritimen Wirtschaft ist das ein gutes Ergebnis“, so Odebrecht.

NORDIC YARDS mit zukunftsorientierter Ausrichtung
Der neue Werftenverbund soll als hoch spezialisierter Schiffbauer im Markt positioniert werden. Mittelfristig sollen die Werften in Wismar und Warnemünde zum Technologieführer im High-Tech-Schiffbau werden, und sich auf den Bau von anspruchsvollen Spezialschiffe und Offshore-Anlagen konzentrieren. Der Investor will hierzu Synergie-Effekte der beiden Standorten ausnutzen: In Wismar soll der Schwerpunkt auf Schiffbau in Kombination mit sinnvollen Offshore-Projekten liegen, in Warnemünde komplementär hierzu in Offshore, ergänzt durch sinnvolle Schiffprojekte. Containerschiffe, die sich während der vergangenen Boomjahre zum weltweiten Massenprodukt entwickelt haben, sollen künftig auf beiden Werften praktisch keine Rolle mehr spielen. Beide Standorte werden auch künftig als zusammenhängender Produktionskomplex betrachtet. Mittelfristig wird eine strategische Partnerschaft mit russischen Werften angestrebt, um die Akquisition neuer Aufträge zu unterstützen.



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