Weichen für Fortführung der HEROS-Gruppe gestellt

23.03.2006

  • Insolvenzverwalter verhandelt mit mehreren Übernahmekandidaten
  • Vorläufiger Gläubigerausschuss ist eingesetzt
  • Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young wertet Unterlagen aus, um die Ansprüche an den gesicherten Kundengeldern zu klären

Hannover, 23. März 2006 - Nur einen Monat nach dem Insolvenzantrag der Unternehmensgruppe HEROS sind die Überlebenschancen des Werttransportunternehmens deutlich gestiegen. „Wir führen derzeit intensive vertrauliche Verhandlungen mit mehreren Interessenten über eine Übernahme der Betriebe”, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Manuel Sack. „Wir sind zuversichtlich, binnen kurzer Frist eine Lösung für die Unternehmen der HEROS-Gruppe präsentieren zu können, die eine langfristige Fortführung unter neuen Rahmenbedingungen sicherstellt.”

Zur Unterstützung der notwendigen Maßnahmen hat das Insolvenzgericht einen vorläufigen Gläubigerausschuss eingesetzt, der aus Vertretern der Handelskunden, der Kreditinstitute und der Arbeitnehmer zusammengesetzt ist und sich in dieser Woche zu einer konstituierenden Sitzung zusammengefunden hat.

Bei der Fortführung des Geschäftsbetriebes hat der vorläufige Insolvenzverwalter kompetente Unterstützung. „Sämtliche betrieblichen Abläufe wurden in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young auf Sicherheitsfragen geprüft und wo nötig angepasst”, so Sack. „Mit Herrn Peter Ainsworth steht uns für die Organisation in Hannover ein Interimsmanager zur Verfügung, der über jahrzehntelange Erfahrung in der Geld- und Werttransportbranche verfügt. Außerdem wird sich dort auch Herr Gerhard Rötters um die Kundenbetreuung kümmern. Im übrigen stehen die Geschäftsleitungen der früheren Securitas- und WSW-Betriebe nach wie vor zur Verfügung.”

In den ersten Wochen der vorläufigen Insolvenzverwaltung, mit der Sack am 20. Februar 2006 betraut wurde, konnten bereits eine Vielzahl von Fragen der HEROS-Kunden individuell geklärt werden. „Viele Fragen blieben jedoch offen, weil die Sachverhalte so kompliziert sind und uns Unterlagen fehlen. Auch der Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Hannover schätzt, dass es noch Monate dauern wird, bis der Betrug vollständig aufgeklärt ist”, so der Insolvenzverwalter. „Wir arbeiten eng mit der Staatsan-waltschaft, der Deutschen Bundesbank und der Versicherung zusammen, um die von Kunden gemeldeten Schäden weiter aufzuklären.”

Seit dem 21. Februar 2006 erfolgen alle Abholungen unter Mitverantwortung des vorläufigen Verwalters. „Diese Gelder werden separat gehalten, nicht mit der Insolvenzmasse vermischt und unverzüglich an die Kunden weitergeleitet”, stellt Sack klar.

Von den Geldern, die in den letzten Tagen vor dem Insolvenzantrag der HEROS-Gruppe abgeholt wurden, konnte die Deutsche Bundesbank einen Großteil sicherstellen. Manuel Sack: „Gelder, die bei Kunden vom 17. bis 20. Februar 2006 abgeholt wurden, können ganz oder teilweise noch vorhanden sein. Diese Gelder wurden am 20. und 21. Februar durch die HEROS-Unternehmen eingezahlt und von der Bundesbank in Höhe von 140 Millionen Euro gesichert. Sie liegen auch heute noch dort und wurden nicht mit Geldern der Insolvenzmassen vermischt.”

An diesen Geldern werden derzeit Ansprüche geltend gemacht, die die sichergestellten Beträge weit übersteigen. „Daher ist eine kurzfristige Auszahlung an einzelne Anspruchsteller nicht möglich, denn dadurch würden andere benachteiligt”, erläutert Sack. „Nachdem wir jetzt eine Fülle von Unterlagen von der Bundesbank erhalten haben, wer-den wir diese von der beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young auswerten lassen. Dies wird voraussichtlich bis Mitte April dauern.”


Kontakt:
Rechtsanwalt/Fachanwalt für Insolvenzrecht Manuel Sack
Theaterstraße 3
30159 Hannover
Tel.: +49 (0) 511/36 60 20

Rechtsanwältin Ute Jacob
HEROS Unternehmensgruppe
Beckstraße 2-4
D-30457 Hannover
Tel.: +49 (0) 511/360 20 650