HEROS-Insolvenz: Sichergestellte Gelder werden an Kunden ausgezahlt

13.07.2006

Hannover, 13. Juli 2006 – Die von der Bundesbank sichergestellten Kundengelder des insolventen Werttransportunternehmens HEROS können jetzt zum Großteil ausgezahlt werden. „Von den 140 Millionen Euro sind bereits ca. 17 Millionen Euro an die geschädigten Kunden überwiesen worden“, sagt der Insolvenzverwalter der HEROS-Gruppe, Rechtsanwalt Manuel Sack von der Sozietät Brinkmann & Partner.

 

Mit der äußerst schwierigen Zuordnung von Kundengeldern und Geschädigten hatte der Insolvenzverwalter die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young betraut, die erst vor wenigen Wochen alle erforderlichen Daten erhalten hatte.

 

„Wir haben die Einzahlungen der Kundengelder vom 17. und 18. Februar 2006 Cash-Center für Cash-Center analysiert“, so der zuständige Partner Bernd Richter von Ernst & Young. „Nach dem Ergebnis unserer Prüfung können schon in den nächsten Wochen bis zu 50 Millionen Euro an die Geschädigten ausgezahlt werden.“ Darüber hinaus könnten bis zu 30 Millionen Euro kurzfristig einem Poolverwalter übergeben werden, der diese Gelder für geschädigte Kunden übernimmt, um deren Anteil daran zu ermitteln. Ein abschließendes Ergebnis in der Zuordnung der Kundengelder wird für Ende August erwartet.

 

Nach der im Juni erfolgten Übernahme der HEROS-Gruppe durch den US-amerikanischen Finanzinvestor MatlinPatterson zieht der Insolvenzverwalter im Vorfeld der Gläubigerversammlungen am 14., 18. und 19. Juli eine positive Zwischenbilanz: „In den knapp fünf Monaten unserer Tätigkeit konnte der operative Geschäftsbetrieb gesichert, der wesentliche Kundenstamm erhalten, das Unternehmen restrukturiert und an SecurLog veräußert werden“, resümiert Sack. „Nur dadurch konnte die Insolvenzmasse für die verlustreiche HEROS-Gruppe einen signifikanten Kaufpreis erzielen.“

 

Die jüngst bekanntgegebene Übernahme von 50 Prozent an SecurLog durch Goldman Sachs begrüßt der Insolvenzverwalter: „Der Zusammenschluss der Restrukturierungs-Experten von MatlinPatterson und Goldman Sachs als Gesellschafter von SecurLog nur einige Wochen nach Übernahme des Geschäftsbetriebes kann auch als Resultat der gelungenen Restrukturierung der vergangenen Monate angesehen werden.“

 

Das erfahrene Insolvenzverwalterteam von Brinkmann & Partner konnte innerhalb weniger Wochen die Anzahl der Standorte von über 60 auf 28 verringern, ohne dass die operativen Prozesse wesentlich eingeschränkt werden mussten. „Mit Goldman Sachs gewinnt SecurLog weiter an Stabilität“, ist Sack überzeugt.

 

Auch die Zahl von zurzeit etwa 2.650 gesicherten Arbeitsplätzen entspreche den Erwartungen, so der Insolvenzverwalter. Der vor kurzem an SecurLog vergebene Großauftrag der Deutschen Post AG habe dazu geführt, dass von den ursprünglich etwa 850 Mitarbeitern, die in eine Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (BQG) gewechselt waren, bereits rund 300 Mitarbeiter bei SecurLog eine neue Anstellung gefunden hätten. Das Arbeitsrechtsteam von Brinkmann & Partner: „Im Ergebnis dürfte die Zielsetzung, bei SecurLog bis zu 3.000 Mitarbeiter zu beschäftigen, schneller als erwartet umgesetzt werden.“

 

Kontakt:

Manuel Sack

Rechtsanwalt/Fachanwalt für Insolvenzrecht

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