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Zwei Jahre nach der Insolvenz der Metallbau GmbH Rügen:

04.05.2007

Anfang Juni 2005: Der Betrieb der Metallbau GmbH Rügen (MBR) steht still. Die Lieferanten haben hohe Außenstände und liefern kein Material mehr. Seit Monaten haben die Arbeitennehmer ihre Löhne nur noch verzögert oder gar nicht erhalten. Nach jahrelangem Missmanagement stellt die Geschäftsführung endlich Insolvenzantrag. Alle Arbeitsplätze drohen verloren zu gehen.

Als vorläufiger Insolvenzverwalter stellt der Rostocker Rechtsanwalt Berthold Brinkmann alle Weichen für eine Wiederaufnahme des Betriebes. Nachdem dies gelungen ist, erarbeitet Brinkmann mit dem Betriebsrat ein umfassendes Sanierungskonzept: Unrentable Produkte und Arbeitsbereiche werden eingestellt. Der Betrieb spezialisiert sich als Schiffsbauzulieferer (heute ca. 90 % der Produktion).

Ein erheblicher Teil der Mitarbeiter – insbesondere aus der Verwaltung – muss das Unternehmen verlassen. Mit mehr 50 Mitarbeitern fuhr der Verwalter das Unternehmen erfolgreich fort und erwirtschaftet in den Folgejahren sogar Gewinne. Der Umsatz stabilisiert sich, der Auftragsbestand nimmt zu, Löhne und Gehälter werden pünktlich gezahlt.

Brinkmann sucht nach einem neuen Eigentümer. Trotz aller Bemühungen mit Inseraten, Prospekten und Verhandlungen mit vielen Interessenten findet sich lange Zeit kein Investor. Der Betrieb erscheint zu klein, zu unmodern, zu abgelegen.

Doch nach zwei Jahren nun der Erfolg: Die zur Wilms-Gruppe gehörende Knefel Kabel Maschinenbau GmbH übernimmt das Unternehmen. Die Gesellschaft wird das Unternehmen unter dem Namen MBR Metallbau Rügen GmbH fortführen. Dies teilt der Verwalter Brinkmann mit: „Ich bin sicher, Metallbau Rügen ist nun in guten Händen. Der Käufer übernimmt die Mitarbeiter, zahlt den Kaufpreis bar, übernimmt ein Auftragsvolumen von fast 2 Millionen Euro und führt den Betrieb fort.“

Auch der Betriebsratsvorsitzende Mathias Vöge begrüßt den Verkauf: „Die Arbeitsplätze sind nun gesichert. Wir hoffen, dass durch Investitionen des Käufers weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.“

Geplant ist eine enge Zusammenarbeit in der Marinetechnik mit der KGW Schweriner Maschinenbau GmbH in Schwerin, die ebenfalls zur Wilms-Gruppe gehört. Betriebsleiter Bernd Malinowski von Metallbau Rügen steht dem positiv gegenüber: „Erste Kontakte wurden bereits geknüpft. Wir wollen gemeinsam kooperieren, um neue Produkte anbieten und neue Märkte erschließen zu können. Der Stahlbau boomt wieder.“ Für die kommenden Jahre sieht Malinowski so gute Chancen für die gemeinsame Zukunft.