walter services: Sanierungskonzept soll Großteil der Arbeitsplätze sichern

27.09.2013

•    Sanierungsplan steht
•    Eröffnung der Eigenverwaltungsverfahren voraussichtlich Anfang Oktober  
•    Schlankere und effizientere Ausrichtung der Gruppe
•    Abschluss der Eigenverwaltungsverfahren für die neue walter services Gruppe für Anfang 2014 geplant

Zur bevorstehenden Eröffnung der Hauptverfahren steht wie geplant das Sanierungskonzept für walter services: Der Call-Center-Dienstleister soll über Insolvenzpläne saniert werden und so seine Strukturen deutlich verschlanken und sich konsequent auf zukunftsfähiges Geschäft fokussieren. Das ausgearbeitete Sanierungskonzept sieht den Fortbestand des Großteils der ursprünglich rund 6.000 Arbeitsplätze vor.
 
Nach wochenlangen intensiven und schwierigen Verhandlungen mit einem weiteren großen Kunden aus der Telekommunikation wird dessen Entscheidung über die Zukunft der Standorte, an denen derzeit Aufgaben für diesen Kunden  übernommen werden, sowie der an diesen Standorten Beschäftigten, kurzfristig erwartet.

Die im Rahmen der Sanierung einzureichenden Insolvenzpläne beinhalten Beiträge der Gesellschafter für Quotenzahlungen an die Gläubiger und künftige Investitionen zur Verbesserung der Produktivität von walter services.
 
„Wir haben in den vergangenen Wochen ein klares Bild der neuen walter services entwickelt und sind zuversichtlich, dass das Unternehmen künftig stabil und wirtschaftlich erfolgreich arbeiten kann. Wir bemühen uns weiter intensiv darum, so viele Mitarbeiter wie möglich in der neuen walter services Gruppe halten zu können. Im Bereich Telekommunikation ist der Ausgang einer wichtigen Verhandlung jedoch noch offen. Wir hoffen, dass sich dieser Kunde im Sinne der Standorte und Mitarbeiter für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit entscheidet“, sagt  Dr. Jan Markus Plathner, Sanierungsexperte der Kanzlei Brinkmann & Partner und gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Christoph Morgen Sanierungs-Geschäftsführer von walter services. Das Sanierungskonzept beinhaltet aus diesem Grund unterschiedliche Varianten, wie walter services nach dem Eigenverwaltungsverfahren aussehen wird. „Alle Varianten des Sanierungskonzeptes führen zu einem Ziel: die Zukunft des Unternehmens walter services als zweitgrößtem Call-Center-Betreiber in Zentraleuropa zu sichern“, erklärt Dr. Christoph Morgen. „Wir möchten heute ganz besonders all unseren Mitarbeitern danken, die trotz der Unsicherheit der vergangenen Wochen erstklassige Arbeit und damit einen wichtigen Beitrag für walter services geleistet haben. Unser großer Dank gebührt zudem allen Kunden und Lieferanten, die großes Vertrauen in dieses Unternehmen setzen. Es ist vorbildlich, wie sie walter services in der Phase der Sanierung unterstützen.“

Der Sanierungsplan sieht vor, an den tariflichen Grundlöhnen ohne Abstriche festzuhalten – sie waren zu keinem Zeitpunkt Auslöser der bedauerlicherweise notwendigen Restrukturierung. Damit dürfte walter services weiterhin als einziges Unternehmen der gesamten Call-Center-Branche auf einen gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di vereinbarten Mindestlohn setzen. Diese Vorreiterrolle macht deutlich, dass walter services auch künftig in fairem Miteinander mit den Beschäftigten die anstehenden Herausforderungen bewältigen will.

Zu den tragenden Säulen der Sanierungspläne gehört eine deutlich dezentralere Ausrichtung der neuen walter services Gruppe. Demnach werden die einzelnen Standorte künftig eine weitaus umfassendere fachliche und unternehmerische Verantwortung erhalten. Vor diesem Hintergrund werden mit Ausnahme weniger Funktionen wie beispielsweise Finance und IT alle vormals in der Hauptverwaltung in Ettlingen erledigten Aufgaben eingestellt.
Voraussetzung für einen schnellen Abschluss der Eigenverwaltungsverfahren ist die Zustimmung der Gläubiger zum Sanierungskonzept sowie die zügige Umsetzung der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen.  Angestrebt wird eine Aufhebung der Insolvenzverfahren bereits zum Jahresbeginn 2014. Damit wäre die neue walter services Gruppe wieder zukunftsfähig aufgestellt.
 
Zurzeit hat walter services insgesamt 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hinzu kommen 2.000 Beschäftigte im Ausland sowie bei der Tochtergesellschaft Perry + Knorr. Diese sind, wie bereits in der Vergangenheit mehrfach betont, nicht von der Insolvenz betroffen.

Ettlingen, 27. September 2013

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