HOFFNUNG FÜR TELEFUNKEN SEMICONDUCTORS LEBT WEITER- NEUE KUNDENAUFTRÄGE ERLAUBEN BETRIEBSFORTFÜHRUNG BIS ENDE DEZEMBER

26.07.2013

MIT AUSLAUFEN EINES GROßAUFTRAGS WERDEN PERSONALANPASSUNGEN UNAUSWEICHLICH – 97 MITARBEITER BETROFFEN

GESPRÄCHE MIT POTENZIELLEN INVESTOREN DAUERN AN  


HEILBRONN/FRANKFURT AM MAIN, 26. JULI 2013. Die Hoffnung auf eine dauerhafte Fortführung des Geschäftsbetriebs der Telefunken Semiconductors GmbH & Co. KG lebt weiter. Wie die Insolvenzverwaltung den Mitarbeitern bei einer Betriebsversammlung am Mittwoch in Heilbronn mitteilte, ist die Betriebsfortführung nun zumindest bis Ende Dezember darstellbar. Gleichzeitig laufen die Gespräche mit potenziellen Investoren auf Hochtouren weiter.
„Wir haben von einigen Kunden Bestellungen über zusätzliche Mengen erhalten, so dass wir die Produktion bis Jahresende aufrecht erhalten können, sofern die dafür erforderlichen Rahmenbedingungen bestehen bleiben. Dazu zählen unter anderem Zuverlässigkeit und Qualität in der Produktion sowie zeitlich begrenzte Preiserhöhungen für unsere Produkte. Nur durch diesen Sanierungsbeitrag der teils langjährigen Kunden ist eine weitere Betriebsfortführung möglich. Anfangs mussten wir davon ausgehen, dass mit dem Auslaufen eines Großauftrags bereits Ende September die Betriebseinstellung droht. Das ist nun abgewendet. Auf der anderen Seite können wir den Betrieb auch nur fortführen, wenn wir zumindest kostendeckend produzieren. Deshalb müssen wir den Personalstand an die Auftragslage anpassen und Kündigungen aussprechen. Nur so können wir den Geschäftsbetrieb fortführen und damit die Chance für einen erfolgreichen Abschluss der Investorengespräche wahren“, machte Plathner deutlich.
Von den aktuellen Personalmaßnahmen betroffen sind insgesamt 97 der  zuletzt gut 300 Mitarbeiter, davon 84 am Stammsitz in Heilbronn. Darüber hinaus erhielten auch 13 Mitarbeiter in der Betriebsstätte in Hannover die Kündigung, die für die meisten per Ende Oktober wirksam wird.
Aktuell noch mehrere Interessenten
Der Insolvenzverwaltung war es gelungen, die Produktion bei Telefunken Semiconductors in der Zeit nach dem am 25. April gestellten Insolvenzvertrag fortzuführen und zu stabilisieren. Seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens Anfang Juli erhalten die Mitarbeiter wieder ihre regulären Löhne und Gehälter einschließlich der der aktuellen Tariferhöhung.
Zur dauerhaften Sicherung der Zukunft des Betriebs und des Produktionsstandorts Heilbronn muss jedoch ein Investor gefunden werden. „Wir sind froh, dass es aktuell noch mehrere Interessenten gibt, mit denen wir über eine Fortführungslösung verhandeln können. Es ist jedoch weiter offen, ob eine Übertragung des Geschäftsbetriebs auf einen Investor gelingt“, so Plathner.
Eine entscheidende Bedeutung kommt dafür auch der nachhaltigen Unterstützung von Kunden und Lieferanten zu. „Je  mehr Aufträge wir jetzt generieren und zuverlässig abarbeiten, desto besser sind die Chancen für Telefunken Semiconductors und den Erhalt der verbleibenden Arbeitsplätze.“
Weitere Informationen:
Telefunken Semiconductors produziert am Traditionsstandort Heilbronn Halbleitersysteme, die unter anderem im Bereich Automotive Verwendung finden. Hierfür werden, basierend auf verschiedenen Technologieplattformen, Silizium-Rohlinge (Wafer) nach Kundenspezifikationen zu integrierten Schaltkreisen (IC) verarbeitet. Das Unternehmen geht auf die traditionsreiche, 1903 gegründete „Telefunken Gesellschaft für drahtlose Telegraphie mbH“ zurück. Begleitet von mehreren Umstrukturierungen und Gesellschafterwechseln spezialisierte sich der Standort Heilbronn seit 1959 auf die Herstellung von Halbleitern und ähnlichen elektronischen Produkten. 2012 erwirtschaftete Telefunken Semiconductors einen Umsatz von 42,3 Mio. Euro.
Dr. Jan Markus Plathner ist seit über zehn Jahren als Insolvenzverwalter tätig und verfügt über große Erfahrung bei Unternehmenssanierungen in der Insolvenz. Zu seinen bekanntesten Verfahren und Sanierungserfolgen zählen der Maschinenbauer ROVEMA, die TrekStor GmbH & Co. KG, die Meffert-Gruppe, die Stürtz GmbH sowie eine Reihe von Profi-Fußballvereinen. Zuletzt hat Plathner auch die Verfahren der SIAG Gruppe, der Unternehmensgruppe um die Neumayer Tekfor Holding sowie die Nordseewerke in Emden als gerichtlich bestellter Sachwalter betreut.
Brinkmann & Partner wurde 1980 in Hamburg gegründet und ist heute als Partnergesellschaft in 31 Niederlassungen mit 105 Rechtsanwälten sowie Steuerberatern (insgesamt ca. 350 Mitarbeiter) in allen Wirtschaftszentren Deutschlands vertreten. Dabei wird besonderer Wert auf die persönliche Betreuung der Mandanten vor Ort durch einen Partner und dessen Team gelegt. Brinkmann & Partner bietet kompetente Beratung in vier interdisziplinären Schwerpunktbereichen an: Corporate Recovery, Corporate, Real Estate, Tax/Financials. Durch ihren unternehmerischen Ansatz hat die Partnerschaftsgesellschaft einen führenden Ruf bei der Restrukturierung von Unternehmen erworben und ist mit über 20 Verwaltern eine der größten deutschen Insolvenzverwalterkanzleien.

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